Berufswahl: Welche Rolle spielen Eltern bei der Entscheidung ihres Kindes?

Spätestens wenn sich die Schulzeit der Kinder dem Ende zuneigt, sollte über die Berufswahl gesprochen werden. Auch, wenn die Jugendlichen letztendlich eine eigene Entscheidung treffen müssen, brauchen sie im Berufsorientierungsprozess trotzdem die Unterstützung und den Rückhalt ihrer Eltern.

Je näher der Schulabschluss rückt, desto mehr beschäftigen sich die Jugendlichen mit der Frage „Welcher Beruf passt zu mir?“. Während sich manche Schülerinnen und Schüler ohne Scheu an das Thema herantrauen, fällt es anderen umso schwerer, den Einstieg zu finden.


In beiden Fällen ist die Unterstützung der Eltern von Bedeutung: Wenn die Kinder bereits durch Praktika oder Infoveranstaltungen viele Eindrücke aus verschiedenen Berufsfeldern sammeln konnten, ist es wichtig, dass sich ihr Kind klarmacht, was ihm in bestimmten Bereichen mehr oder weniger gefällt – und warum. Sollte Ihr Kind allerdings keinen eigenen Antrieb haben, sich der Berufsorientierung anzunehmen, können Sie hier sanft nachhelfen. Was jedoch immer gilt: Niemals den Nachwuchs in eine bestimmte Richtung drängen!

 

Berufsorientierung beginnt NICHT erst nach dem Schulabschluss

Schülerinnen und Schüler sollten bereits frühzeitig für den Prozess der Berufsorientierung sensibilisiert werden. Der ideale Zeitpunkt liegt etwa zwei Jahre vor dem gewünschten Beginn einer Ausbildung. Schließlich gibt es mittlerweile auf dem Markt viele verschiedene Angebote und Bildungswege, aus denen die Jugendlichen wählen können. Nehmen Sie sich daher genügend Zeit, um gemeinsam herauszufinden, welche Möglichkeiten Ihr Kind nach seinem oder ihrem Schulabschluss hat.


Stärken einschätzen und ausgetretene Pfade verlassen

Herauszufinden, was den Jugendlichen liegt, ist ein kontinuierlicher Prozess. Daher sollten Eltern nicht zögern, auch weitere Vertrauenspersonen für eine objektive Einschätzung zurate zu ziehen. Selbstverständlich steht auch professioneller Unterstützung nichts entgegen: Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit helfen Jugendlichen und Eltern bei Fragen zur Berufsorientierung jederzeit gerne weiter. Sie können auch online einen Termin zur Berufsberatung vereinbaren.


Doch betrachten Sie die Situation nicht nur von außen: Fragen Sie Ihr Kind, was es sich von der Zukunft erwartet: Welche Stärken sieht es bei sich selbst? Nehmen Sie die Wünsche und Ideen Ihres Kindes ernst. Erörtern Sie gemeinsam, welche Ideen sinnvoll und welche Ideen vielleicht nicht so ideal oder unrealistisch sind.


Dabei sind wir jedoch häufig unbewusst von Bildern geleitet, die womöglich veraltet sind. Viele Branchen befinden sich aktuell im Wandel, bieten spannende Berufe mit Zukunft sowie Perspektiven, die man bisher vielleicht nicht vermutet hätte. Versuchen Sie deshalb, Faktoren wir Verdienst und Prestige zunächst aus den Überlegungen auszuschließen und ziehen Sie mehr als nur einen Bildungsweg in Betracht. Selbst für aufgeschlossene Menschen eine fiese Falle: Geschlechterklischees im Handwerk, in der IT, aber auch in sozialen Berufen, die sich durch alle Bildungswege ziehen.

Video: Mein Kind in der Berufsorientierung: Ein Vater erzählt

Ein Mann sitzt mit überschlagenen Beinen auf einem blauen Sofa.

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Berufsorientierung praktisch angehen

Wenn die ersten Ideen zu interessanten Berufsbildern gemeinsam gesammelt wurden, sollten diese unbedingt in der Praxis getestet werden. Dies kann in Form von Praktika, Ferienjobs oder Schnupperveranstaltungen stattfinden. Termine zu Berufsinformationsabenden, Berufsmessen oder Informationsveranstaltungen in ganz Bayern finden Sie im BOBY-Kalender.


Gemeinsam als Familie die Zukunft zu planen, ist zwar von Vorteil. Aktiv werden müssen die Jugendlichen aber selbst. Wenn Eltern sich in einem Betrieb erkundigen oder gar für ihr Kind bewerben, kann sich das negativ auf die Motivation des Kindes, aber auch auf den Eindruck beim potenziellen Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin auswirken. Geben Sie Ihrem Kind daher lieber nur Tipps und lassen Sie es den Bewerbungsprozess selbst organisieren und Schritt für Schritt erleben.


Bei der Berufswahl spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Artikel „Rund um die Ausbildung: Finanzielle Unterstützung und Fördermöglichkeiten für mein Kind“.

 

Diese Angebote aus Bayern helfen dir bei der Berufswahl:

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