Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch: Tipps für Eltern

Der Bewerbungsstress hat sich gelohnt: Ihr Kind hat eine überzeugende Bewerbung für einen Ausbildungsplatz geschrieben und nun kommt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wieder ein wichtiger Schritt in Richtung Ausbildungsplatz. Sie können stolz sein! Wie Sie Ihr Kind bei der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch am besten unterstützen, lesen Sie hier.

Los geht’s: Das erste Vorstellungsgespräch Ihres Kindes

Irgendwann ist immer das erste Mal. Ihr Kind weiß noch nicht, was es erwartet und macht sich wahrscheinlich selbst viele Gedanken über den Ablauf des Gesprächs. Schließlich will es überzeugen! Versuchen Sie, Ihrem Kind die Angst bzw. Nervosität zu nehmen. Hier kann es helfen, die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gemeinsam anzugehen. So schaffen Sie ein Gefühl von Sicherheit. 

Übung macht den Meister: Nachstellen der Gesprächssituation

Stellen Sie doch gemeinsam die Situation eines Vorstellungsgesprächs nach. Auch wenn sich das „Frage-Antwort-Spiel“ am Anfang komisch anfühlt: Praktisches Üben hilft und gibt Ihrem Kind die Sicherheit, die ungewohnte Gesprächssituation gut meistern zu können.


Bitten Sie Ihr Kind, sich selbst vorzustellen und auf Nachfrage zu formulieren, warum es Interesse an genau dieser Ausbildung in genau diesem Ausbildungsbetrieb hat. Das hilft Ihrem Kind, seine Gedanken bereits vor dem eigentlichen Termin zu ordnen: Wer weiß, was er oder sie sagen will, wirkt souverän, wählt auch in Stress-Situationen die richtigen Worte und vermeidet Versprecher und längere Redepausen. Auch eine deutliche Aussprache und ausreichend Blickkontakt mit dem Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin lassen sich so gut üben und verbessern. Oft ist es auch schon hilfreich, wenn Ihr Kind seine Antworten allein vor dem Spiegel übt – Hauptsache laut aussprechen!


Ebenfalls wichtig für die Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch: Bitten Sie Ihr Kind, sich Fragen an die Gesprächspersonen zu überlegen, um so sein Interesse an der Ausbildung zu unterstreichen. Hilfreich ist oft ein Blick auf die Webseite des Unternehmens, bei dem sich Ihr Kind bewirbt. Damit Sie mit Ihrem Kind möglichst „echt“ üben können, hier die Top 4-Fragen in einem Vorstellungsgespräch, auf die Ihr Kind Antworten parat haben sollte:

  1. Warum interessieren Sie sich für diese Ausbildung?
  2. Warum wollen Sie Ihre Ausbildung in unserem Unternehmen absolvieren?
  3. Welche Fähigkeiten bringen Sie mit?
  4. Haben Sie bereits Erfahrungen im Bereich Ihres Wunschberufs sammeln können?

Stil: Welche Kleidung passt zum Vorstellungsgespräch?

Zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gehört auch die Optik. Denn die prägt den ersten Eindruck sehr. Für manche Jugendliche kann das passende Outfit und ein gepflegtes Erscheinungsbild ein heikles Thema sein. Je nach Branche wird ein anderer Kleidungsstil als Standard vorausgesetzt. Zum Beispiel wird bei einer Bank oder Versicherung meist erwartet, dass Ihr Kind beim Vorstellungsgespräch eher konservativ und neutral gekleidet erscheint. Anzug, Jackett, Blazer oder Bluse mit Rock sind hier angesagt. In einer Werbeagentur können auch Jeans und T-Shirt okay sein. Ein Blick auf die Webseite des Unternehmens und auf das Team verrät Ihnen viel über den Kleidungsstil, der dort gepflegt wird.  

Versuchen Sie Ihr Kind möglichst nicht zu verkleiden. Es muss sich mit seiner Kleiderwahl wohlfühlen, um authentisch zu wirken. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Kleidung sauber, gebügelt und gepflegt ist. Zeitlose Klassiker (weißes Hemd bzw. Bluse) sind im Zweifel immer eine gute Wahl. Und werfen Sie einen Blick auf die Schuhe. Schmutzige und löchrige Sneakers sind ein absolutes No-Go beim Vorstellungsgespräch. Auch Baseball-Caps, Beanies und sonstige Kopfbedeckungen sollten besser zu Hause bleiben. Dafür lieber auf die Haare achten: frisch gewaschen und gekämmt ist immer eine gute Option. Auch die Fingernägel sollten gepflegt sein. Bei allen Berufen, in denen mit Lebensmitteln gearbeitet wird, am besten auf Nagellack und lange Nägel verzichten. Auch beim Make-up gilt: weniger ist oft mehr. 

Planung: Den Anreiseweg vorher checken

Egal, ob gleich um die Ecke oder weiter weg: Ihr Kind sollte auf jeden Fall den Weg zum Ort des Vorstellungsgesprächs kennen. Vielleicht fahren Sie Ihr Kind ja im eigenen Auto zum Gespräch. Dann sollten Sie sich Route und Fahrtzeit vorher ansehen. Wählt Ihr Kind die öffentlichen Verkehrsmittel, gilt auch hier: vorher genau checken, welche Linien wann fahren. Am besten auch immer Zeitpuffer einplanen, falls etwa Anschlussverbindungen nicht erreicht werden. So lassen sich Verspätungen und unnötiger Stress vermeiden.

Wissen sammeln: Infos über den Arbeitgeber

Wird Ihr Kind zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, sollte es sich natürlich über den möglichen Arbeitgeber informieren – und zwar noch mehr, als es das schon für die Bewerbung getan hat. Meist findet man die wichtigsten Informationen über das Unternehmen im Internet. Zum Beispiel: Verfolgt der Betrieb bestimmte Ziele und Ideen? Was ist ihm bei neuen Auszubildenden besonders wichtig? Wie viele Ausbilderinnen und Ausbilder betreuen wie viele Azubis? Aus dem Sammeln von Informationen ergeben sich vielleicht auch konkrete Fragen, die Ihr Kind im Gespräch stellen und vorab schon notieren kann – denn eigene Fragen kommen immer gut an. Eventuell finden sich auf der Webseite des Betriebs auch schon Fotos der Gesprächspartnerinnen und -partner. Recherchieren Sie mit Ihrem Kind und vervollständigen Sie das Bild gemeinsam. 

Selbstvertrauen: Bestärken Sie Ihr Kind

Nervosität und Aufregung vor einem Bewerbungsgespräch sind ganz normal. Versuchen Sie deshalb, Ihrem Kind vor dem Termin  Selbstvertrauen mitzugeben. Weisen Sie es doch z. B. auf seine Stärken, Interessen und Talente hin, die für die angestrebte Stelle wichtig sind. Seien Sie am besten auch selbst gelassen. Anspannung überträgt sich gerne auch mal. Wen Ihr Kind die bisherigen Tipps zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ernst genommen hat, kann gar nicht mehr viel schiefgehen!

BOBY-Tipp: Oft wird vor oder während des Vorstellungsgesprächs etwas zum Trinken angeboten. Kaffee oder Cola sollte ihr Kind besser ablehnen, da Koffein die Nervosität oft noch steigert. Stattdessen ist es besser, ein Glas Wasser zu trinken. Auch sollte man angebotene Snacks, wie zum Beispiel Kekse, besser ablehnen. Es droht sonst „Krümel- und Fleckengefahr“.
 

Weitere Infos

Weitere nützliche Infos und Tipps rund um die Themen Vorstellungsgespräch und Bewerbung finden Sie hier:

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